1. Ein Zimmer für sich allein
In ihrem Buch „Ein Zimmer für sich allein“ betont Virginia Woolf die Bedeutung eines separaten Raumes für die Frau. Ein Raum für die Frau, damit sie sich jederzeit zurückziehen kann, um ihrer Berufung, ihrer Kunst, ihrer Arbeit nachzugehen. Denn es fehlte die weibliche Stimme, die weibliche Perspektive in den Geschichten, in den Theaterstücken und in den Büchern.
Sie waren von Männern geschrieben, nicht von Frauen.
Frauen hatten nicht immer den finanziellen Polster, nicht die gesellschaftliche Erlaubnis, sich mit Literatur, Kunst, dem Theater zu beschäftigen. Woolf hatte die finanzielle Freiheit und dadurch den gesellschaftliche Status, um ihre Romane in ihrem Haus schreiben zu können. Nur, wie wäre jetzt die Welt, wenn nicht William Shakespeare, sondern seine Schwester all die Theaterstücke verfasst hätte?
2. Salon
Wie würde der Ort aussehen, wo Frauen sich treffen, um sich über berufliche, gesellschaftspolitische Themen oder dem Frausein austauschen könnten? Inspiriert von der Salonkultur aus der Vergangenheit, in denen über Politik, Gesellschaft, Kunst, Literatur gesprochen und debattiert wurde, hatte ich dabei immer ein Schloss vor meinem geistigen Auge. Ein großes, historisches, einladendes Haus, welches wie ein Schmuckstück mitten im Grün für sich alleine steht und durch seine Anwesenheit inspiriert.
Bei den damaligen Salon Treffen schufen Frauen sich ihre Freiräume für ihre Gedanken, Arbeiten, für den Wissensaustausch und prägten dadurch die gesellschaftliche Entwicklung. Das The Starnbergsee Hideaway ist für mich ein solcher Ort, ein Schloss. Eine wundervolle Architektur in Weiß mit markanten Säulen, umgeben von grüner Natur, direkter Zugang zum See. Abgeschieden und doch stadtnah. Stilvolle Einrichtung, ein Kaminzimmer, viele unterschiedliche Plätze, die zum Verweilen, Entspannen, Träumen, Denken, Arbeiten und Austauschen einladen.
3. Netzwerken
In den Sommermonaten 2020 habe ich dieses Schloss für mich entdeckt und wählte es, 2021 als Location für meine Business-Fotos zur Gestaltung der Website aus. 1000 Fotos wurden beim Shooting mit der Münchner Fotografin Sapna Richter innerhalb von 3 Stunden gemacht. Fotos für die Website von „FRAU NETZWERKT“, einem Business Club für Frauen. Ein Club für Frauen, die Wert auf Vielfalt in ihrem Netzwerk legen und sich persönlich und beruflich weiterentwickeln möchten.
Netzwerke sind wegweisend für unsere Entwicklung, denn sie versorgen uns mit neuen Perspektiven, Informationen, Kontakten und schaffen Vertrauen, Kooperationen und Macht.
Im privaten Bereich sind Frauen sind Meisterinnen beim Netzwerken, doch wie ist die Vernetzung von Frauen im beruflichen Kontext? Hindern die interfemininen Konflikte die berufliche Vernetzung unter Frauen, da laut Simone de Beauvoir „…Frauen lange von öffentlichen Machtpositionen ausgeschlossen waren und nur erreicht haben, was ihnen Männer zugestehen wollten“ und dabei “haben sie gelernt, männliche Autorität zu akzeptieren und untereinander nie eine geschlossene Gesellschaft gebildet“?
Oder wirkt sich der Homophilie-Effekt – das Netzwerken mit Menschen, die uns ähnlich sind – mehr bei den Frauen negativ aus, da Männer davon profitieren, dass sich in deren Netzwerk mehr Männer befinden, die in höheren Positionen sind? Die Antwort findet sich in diesen Zeilen.
Es ist Zeit, hindernde Muster abzulegen und die berufliche Vernetzung unter Frauen zu zelebrieren.
4. Frausein im Business
Wir brauchen mehr Frauen und Männer, die andere Frauen nachziehen und bereit sind, verschlossene Türen für sie zu öffnen. Mehr Mentorinnen und Mentoren, die dafür sorgen, dass wir alle von der weiblichen Perspektive, der weiblichen Stimme lernen und diese neuen Rollenbilder mehr im Arbeitsalltag integrieren.
Das Frausein darf in all den Facetten im Berufsleben mehr ankommen und ausgelebt werden. Die differenzierte Wahrnehmung von Frauen im Business hinsichtlich der Kleidung, des Auftritts, des Mutterseins, der Arbeitsweise darf kritisch hinterfragt und neu angenommen werden.
Frauennetzwerke geben Frauen den Raum, sich darüber auszutauschen, sich zu verstehen, zu vernetzen, zu einer anderen Haltung zu verhelfen und so die Entwicklung voranzutreiben.
5. Wahrnehmung und Sichtbarkeit von Frauen ab 40
Wie ist die Wahrnehmung und Sichtbarkeit von Frauen ab 40, insbesondere in der Filmbranche? Am 17.08.2023 gehen wir dieser Frage im Schloss, im The Starnbergsee Hideaway nach.
Ein Talk mit Frauen und Männern über Frauen. Wie werden jetzt Frauen in Filmen, Serien dargestellt? Wer schreibt ihre Rollen? Welche Rollen dürfen sie besetzen? Welche Rollen bekommen 50-jährige Schauspieler-innen, welche 50-jährige Schauspieler? Ist die weibliche Stimme, die weibliche Perspektive in der Gesellschaft angekommen und dürfen wir einfach Frau sein?
Die Schauspielerin Alexia von Wismar und einige weitere geben Einblicke in ihre Arbeit und teilen ihre Eindrücke, wie sie die Frau in der Filmbranche, in der Businesswelt wahrnehmen.
Der Präsentationscoach Hans Dieter Trayer wird in seiner Keynote Speech „Sichtbarkeit, Präsenz“ auch einige Übungen zeigen, wie wir unsere eigene Präsenz verbessern können.
Auf einen inspirierenden Talk, der noch nachwirken darf.
Den Blogeintrag findest auf der Homepage von The Starnbergsee Hideaway hier